Steigerung des SMN-Proteinspiegels nach Einsetzten der Symptome

Die Spinale Muskelatrophie ist eine Erkrankung, die durch einen Mangel an SMN-Protein hervorgerufen wird. Das SMN1-Gen fehlt bei den Erkrankten oder weist Mutationen auf. Jeder Patient hat jedoch mindestens ein SMN2-Gen, das eine gewisse Menge an SMN-Protein produziert. Ein kleiner „Fehler“ in diesem Gen führt zu einem alternativen Spleißen und damit meistens zum Auslassen des Exon 7 und zu einem nicht funktionsfähigen Protein.

Die meisten therapeutischen Bemühungen konzentrieren sich darauf, diesem Gen zu einer normalen Funktion zu verhelfen. Bisher war aber vollkommen unklar, ob beim Menschen überhaupt ein Effekt durch eine Erhöhung des SMN-Proteinspiegels zu erwarten ist, wenn bereits Symptome der Erkrankung vorhanden sind. Wenn die Diagnose gestellt wird, sind immer Symptome der Erkrankung vorhanden.

Um diese sehr wichtige Frage zu beantworten, hat ein Team von Wissenschaftlern in den USA eine Mauslinie hergestellt, die normalerweise eine schwere Form von SMA hat und ungefähr am 17. Lebenstag daran stirbt. Mit einem Trick konnten die Wissenschaftler erreichen, dass diese Mäuse zu verschiedenen Zeitpunkten des Lebens eine ausreichende Menge von SMN-Protein (60-70 % der normalen Menge) herstellten. Die Mäuse, die am 4. Lebenstag, wenn bereits deutliche Krankheitssymptome vorhanden waren, mehr Protein produzierten, waren später fast nicht von normalen Mäusen zu unterscheiden. Selbst wenn die Proteinproduktion erst am 10. Lebenstag gesteigert wurde, hatte das noch einen deutlichen therapeutischen Effekt.

Vollständiger wissenschaftlicher Artikel in The Journal of Clinical Investigation

IS