Pflanzenextrakt bietet Hoffnung für Motoneuronenerkrankung

Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit haben die Arbeitsgruppen von Prof. Thomas Gillingwater (Edinburgh, UK) und Prof. Brunhilde Wirth (Institut für Humangenetik, Institut für Genetik und Zentrum für Molekulare Medizin Köln) eine Substanz identifiziert, die Hoffnung auf eine zukünftige Therapie macht.

Prof. Brunhilde Wirth und Markus Rießland im Labor

Prof. Brunhilde Wirth und Dr. Markus Rießland im Labor

Die Wissenschaftler konnten erstmals zeigen, dass der Aufbau eines bestimmten Moleküls in der Nervenzelle – namens beta-Catenin – für die Ausprägung einiger Symptome von SMA verantwortlich ist. Auf Grundlage dieser Entdeckung, gelang es dem Postdoktoranden Markus Rießland aus der Arbeitsgruppe von Prof. Wirth in enger Zusammenarbeit mit dem Zebrafischexperten Prof. Hammerschmidt von der Universität zu Köln, zu zeigen, dass die Behandlung mit Quercetin, einem beta-Catenin-Blocker im Zebrafisch in der Tat die Motoneuronenentwicklung sehr positiv beeinflusste und die Krankheitsausprägung verhindern konnte. Diese Ergebnisse konnten des Weiteren in Taufliegen (Drosphilamelanogaster) und in Mausmodellen bestätigt werden.

Obwohl die Behandlung mit Quercetin – einem Pflanzenfarbstoff, der in einigen Früchten, Gemüse, Kräutern und Getreide vorkommt – sehr vielversprechend ist, wurden nicht alle Symptome der Krankheit verbessert. Trotzdem könnte aus diesen Entdeckungen eine Therapieoption entwickelt werden.

Diese Studie zeigt erstmals, dass ein wichtiger zellulärer Instandhaltungsprozess, durch den  ungewollte Moleküle aus den Köperzellen entfernt werden, gestört ist und zu einem Verlust der motorischen Nerven führen kann. Dieser Aspekt kann als Ansatzpunkt für weitere zukünftige Therapieentwicklungen von großer Bedeutung sein.

Pressemitteilung der Universität Edinburg

Pressemitteilung der Uniklinik Köln