Verminderung von Neurocalcin Delta schützt vor SMA

Der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Uniklinik Köln, ist es gelungen, Neurocalcin Delta (NCALD) als schützendes Protein vor Spinaler Muskelatrophie zu identifizieren.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Wirth untersuchte mehrere von SMA betroffene Familien, in denen einige Familienmitglieder gesund blieben trotz Verlust des SMN1-Gens und Vorhandenseins von nur vier SMN2-Genkopien, eine genetische Veränderung, die normalerweise SMA verursachen sollte. In einer SMA-Familie mit vier Generationen hat die Gruppe ein vor SMA schützendes Gen, Neurocalcin Delta, aufgedeckt.

Dr. Markus Rießland hat während seiner Zeit als Postdoktorand im Labor von Prof. Wirth NCALD auf mechanistischer und funktionaler Ebene in verschiedenen neuronalen Zellen und im Zebrafisch-Modell analysiert. Er stellte fest, dass die Herunterregulierung von NCALD eine neuronale Differenzierung der Zellen auslöst und somit das durch SMN-Mutationen beeinträchtigte Auswachsen der Neuronen gerettet werden kann.

Anna Kaczmarek und Svenja Schneider, Doktorandinnen im Labor, arbeiteten an verschiedenen SMA-Tiermodellen, um die positiven Auswirkungen der NCALD-Reduktion in einem Modellorganismus zu zeigen. Reduktion von NCALD in Kombination mit niedrig dosierten SMN-Antisense-Oligonukleotiden (ASOs) zeigte einen positiven Einfluss auf Nervenzellen und stellte die motorischen Fähigkeiten in einem schweren SMA-Tiermodell wieder her.

Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Markus Rießland wurde in den vergangenen Jahren durch SMA Europe gefördert.

Quelle: Uniklinik Köln